Achtung Tierkinder

Achtung Tierkinder

April bis Juni ist Jungtierzeit bei den Wildtieren

Die meisten Wildtiere ziehen ihre Jungen von April bis Juli auf. In dieser Zeit zieht es auch den Menschen wieder vermehrt in die Natur. Deshalb gilt es einige Regeln zu beachten wenn Sie sich gerne im Wald oder in Waldesnähe aufhalten:

Wege nicht verlassen – In Unterholz, Gebüsch und Heugraswiesen haben sich Wildtiere zur Ruhe zurückgezogen. Rehe können hier ungestört wiederkäuen, Rehkitz werden häufig in Wiesen abgelegt. Aufgeschreckte Tiere sind extrem Unfallgefährdet. Müssen sie über weite Strecken fliehen weil auch andernorts Störungen auftreten kommen sie möglicherweise zur Säugezeit (früh morgens, mittags und bei Dämmerung) nicht an ihren Aufzuchtplatz zurück.

Hunde an der Leine führen – Auch wenn kein Leinenzwang besteht, und Sie die Meinung vertreten dass Ihr Hund nicht jagt, tun Sie es den Wildtieren zuliebe trotzdem. Die Störung des Waldfriedens besteht nicht nur in der Jagd, und welcher Hund möchte nicht den interessanten Gerüchen auf die Spur kommen.

Wildschweine haben gelegentlich im Unterholz ihre Wurfkessel und diese werden von der Mutterbache notfalls gegen Mensch und Hund verteidigt.

Abends von der Eindämmerung bis früh Morgens RUHE – Störungen können verheerende Folgen für Jungtiere haben. Die meisten Waldtiere sind Nachtaktiv. Besonders in der Zeit der Aufzucht bleibt wenig Zeit für Pausen. Die Nächte werden kürzer und die Jungtiere grösser und hungriger. Der Dachs muss unmengen von Würmern und Bodeninsekten beschaffen, auch die Höhle will geputzt und mit frischen Laub versehen sein. Der Hase ist besonders Schreckhaft, und Flucht kann mit dem Tode enden, auch ohne Feindberührung. Rehe die kurz vor der Geburt fliehen müssen, müssen dann oft mit einem minderwertigen Setzplatz vorlieb nehmen.
Pfadilager, Waldfest u.s.w. im Spätsommer oder Herbst durchführen – Jäger, Wildhüter oder Naturschützer können bei der Wahl des Lagerplatzes behilflich sein. Auch das Familienpicknick muss nicht an beliebigen Orten stattfinden. Vielerorts gibt es öffentliche Erholungs- und Grillplätze.

Der Mensch hat offensichtlich häufig das Bedürfnis sich sehr laut zu erholen – Dabei entgeht ihm alles was tatsächlich zur Erholung beitragen könnte. Wildtiere gewöhnen sich an Spaziergänger sogar Gruppen, mit Velo oder Hund solange diese ruhig auf den Wegen bleiben. Rehe zwischen den Bäumen stehend und ihrerseits die Spaziergänger beobachtend, der Fuchs der konzentriert über einem Mausloch wacht, das Eichhörnchen das auf einen Baum huscht oder von Ast zu Ast fliegt, der hämmernde Specht, eine Amsel die Nistmaterial sammelt und der Gesang von hunderten Vögeln, ja sogar ein fluchtbereiter Hase kann beobachtet werden. Es soll Menschen geben die sich angeblich häufig in Waldesnähe aufhalten aber noch nie ein Tier gesehen haben?